Der Traum vom einfachen Abnehmen
|Von: Robert Laute
Abnehmtabletten gibt es in vielen Formen. Egal, ob es Tropfen, Kapseln, Spritzen oder Tabletten sind: Sie alle versprechen leichtes Abspecken. Die Stiftung Warentest stuft jedoch die drei "besten" Produkte lediglich als "mit Einschränkung geeignet" ein - Die Preisspanne reicht hierbei von etwa 50 bis rund 290 Euro. In ihrer Ausgabe vom Januar 2020 hat die Stiftung Warentest 13 viel verkaufte Schlankheitsmittel unter die Lupe genommen. Alle sind aus der Apotheke, knapp die Hälfte davon ist rezeptfrei erhältlich. Wir haben die Empfehlungen zuletzt im Januar 2023 geprüft. Wir stellen Ihnen in diesem Artikel die Sieger aus dem Test vor und erklären, was Sie von den Abnehmmitteln erwarten dürfen. Ebenfalls informieren wir über etwaige Nebenwirkungen, den unbeliebten JoJo-Effekt und geben Tipps für ein gesundes Abnehmen. Generell sollten Sie immer die Nutzung von Schlankheitsmitteln vorher mit Ihrem Arzt besprechen.
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Abnahmetabletten-Test: Die Sieger der Stiftung Warentest (01/2020)
Mit Einschränkung geeignet | Mit Einschränkung geeignet | Mit Einschränkung geeignet | |
Orlistat-Ratiopharm 120 mg | Xenical 120 mg | Saxenda | |
Preis | |||
Preis | rund 50 Euro | rund 60 Euro | rund 290 Euro |
Rezeptpflicht | |||
Rezeptpflicht | ja | ja | ja |
Hinweis | |||
Hinweis | Nutzung unbedingt mit Ihrem Arzt klären | Nutzung unbedingt mit Ihrem Arzt klären | Nutzung unbedingt mit Ihrem Arzt klären |
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Abnehmtabletten im Test der Stiftung Warentest
Alle sechs rezeptfreien Schlankheitsmittel werden im Test als "wenig geeignet" eingestuft. Das gilt sowohl für die beiden Medikamente mit Orlisat von Hexal und Ratiopharm, als auch für die vier Produkte mit verschiedenen Inhaltsstoffen, wie beispielsweise die Chitosan-Tabletten Formolino L112. Ebenfalls "wenig geeignet" stuft Stiftung Warentest die vier rezeptpflichtigen Medikamente mit Amphetaminen, aufgrund verschiedener Nebenwirkungen, wie Herzrasen, Unruhe und Schwindelein und rät von ihnen grundsätzlich ab.
Bleiben noch drei rezeptpflichtige Abnehmmittel übrig, die immerhin "mit Einschränkung geeignet" sind. Dazu zählen die beiden Hartkapseln mit Orlistat (120 mg) von Xenical und Orlistat-Ratiopharm. Studien belegen hier eine gewisse Wirksamkeit, bei der Probanden mehr Gewicht verlieren, als durch eineeinfache Diät. Allerdings sollten die Mittel nur unterstützend und bei hohem Übergewicht angewandt werden - kombiniert mit einer Diät und Bewegung. Nebenwirkungen können in Form von Übelkeit oder Durchfall auftreten.
Das dritte Mittel ist eine Injektionslösung von Saxenda mit dem Wirkstoff Liraglutid. Studien belegen die Hilfe beim Abnehmen. Auch hier empfiehlt sich das Medikament nur für stark Übergewichtige, die mit Diät und Bewegung allein keine Erfolge erzielen.
Alle Abnehmmittel sollten nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen und der Erfolg nach drei Monaten überprüft werden. Den vollständigen Test und alle Testergebnisse lesen Sie kostenpflichtig auf test.de.
Kritik an rezeptfreien Mitteln
Rezeptfreie Medikamente zum Abnehmen, wie die niedrig dosierten Orlistat-Kapseln (60 mg) von Hexal und Ratiopharm sind nicht ausreichend in ihrer Wirksamkeit durch Studien belegt - vor allem nicht in ihrer Langzeitwirkung. Das gilt auch für Formoline L112, Refigura Sticks, XLS Medical Fettbinder und XLS Medical Kohlenhydratblocker. Generell sind die Zulassungsanforderungen der rezeptfreien Mittel niedriger als bei den Rezeptpflichtigen.
Daneben gibt es noch sogenannte Formuladiäten. Bekannte Produkte sind hier Almased, Slimfast und Yokebe. Diese kalorienarmen, oftmals Pulver, werden mit Flüssigkeit angerührt und ersetzen eine komplette Mahlzeit. Ein schnelles Abnehmen ist hier möglich, dennoch empfehlen ärztliche Leitlinien die Formuladiäten nur bei hohem Übergewicht und nur zeitlich begrenzt einzusetzen. Ansonsten drohen Nebenwirkungen, wie Verstopfung und andere Risiken.
Zuletzt gilt es noch den allseits gefürchteten JoJo-Effekt zu überwinden. Falls Sie durch die Einnahme von Schlankheitsmitteln abgenommen haben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass nach Absetzen des Mittels der JoJo-Effekt eintritt und Sie die Pfunde wieder schnell drauf haben. Dem können Sie nur entgegenwirken, wenn Sie Ihre Ernährung umstellen, was die größte Herausforderung sein dürfte und den Traum des einfachen Abnehmens wieder in weite Ferne rückt.
Gesund abnehmen
Wer gesund und langfristig abnehmen möchte, braucht augenscheinlich mehr als eine Tablette. Treiben Sie regelmäßig Sport - Bewegung verbrennt nach wie vor zuverlässig Kalorien. Vielleicht hilft Ihnen ein Fitness-Tracker mit seinen Zielen und Statistiken bei der Motivation. Daneben gilt es seine Ernährung umzustellen. Dies sollte bewusst und ausgewogen erfolgen. Vermeiden Sie Produkte mit hohem Zuckergehalt und kalorienreiche Kost. Kochen Sie selbst, mit frischen Zutaten und hohem Gemüseanteil. Als Getränke eignen sich Wasser und ungesüßte Tees. Nehmen Sie bei starkem Übergewicht die Hilfe eines Arztes in Anspruch.
Ermitteln Sie anhand des Body-Mass-Index (BMI), wie Ihr Körpergewicht zu beurteilen ist. Die Formel hierfür: Gewicht (kg) durch Körpergröße (m) zum Quadrat (m²). Wer einen BMI (kg/m²) zwischen 18,5 und 24,9 hat, gilt als Normalgewicht. Von 25 bis 29,9 hat man Übergewicht. Starkes Übergewicht beginnt ab einen Wert von 30. Noch genauer erhalten Sie einen Referenzwert mit der sogenannten Creff-Formel. Diese berücksichtigt neben der Körpergröße und des Gewichts auch Körperbau und Alter.
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